Virtueller COM-Port (VCP)
Erstellung von Paaren virtueller COM-Ports (VCP)
Video-Tutorial verfügbar
Ein Video-Tutorial ist verfügbar über diesen Link.
SerialTool - VCP (Virtueller COM-Port)
Die Abbildungen auf dieser Seite können von neueren Versionen von SerialTool abweichen.Dank der Implementierung eines leistungsstarken Kernel-Treibers ist es möglich, virtuelle COM-Port-Paare zu erstellen und mehr: SerialTool bietet gebrauchsfertige Tools wieCOM Splitter, COM Sniffer, COM to Network.
Seit Version 2.2.0 bietet SerialTool Windows-Nutzern die Möglichkeit, virtuelle COM-Port-Paare schnell, flexibel und zuverlässig über die Funktion "Virtueller COM-Port" zu erstellen.
Diese Funktion (mit einigen Einschränkungen in der kostenlosen Version) ist ideal für alle, die mit Embedded-Anwendungen experimentieren oder alte Geräte mit nicht mehr gepflegter Software verbinden müssen.
Was ist ein virtueller COM-Port unter Windows?
Ein virtueller COM-Port (VCP) ist eine Software-Schnittstelle, die das Verhalten eines klassischen RS-232-Ports emuliert. So können Anwendungen miteinander oder mit simulierten Geräten kommunizieren, ohne physische Hardware zu benötigen. Unter Windows werden diese Ports vom Betriebssystem wie echte COM-Ports erkannt, was die Kompatibilität mit seriellen Anwendungen sicherstellt.
Der virtuelle COM-Port bildet eine Nullmodem-Verbindung nach, die auch mit einem physikalischen Kabel simuliert werden kann, indem die TX-RX-Leitungen eines Ports (z. B. COM10) mit denen eines zweiten Ports (z. B. COM11) gekreuzt werden. TX von COM10 wird mit RX von COM11 verbunden und umgekehrt, sodass Daten gegenseitig empfangen werden können.
Virtuelle COM-Ports bestehen immer aus Paaren, die intern im Betriebssystem über einen Kernel-Treiber erstellt und miteinander verbunden werden.
Typische Einsatzbereiche sind Amateurfunk, GPS-Signalaufteilung, Embedded-Debugging oder Prototyping mit Arduino. Alte Software, die nur feste COM-Ports oder bestimmte Baudraten verwendet, kann so weiterhin eingesetzt werden.
Vorteile virtueller COM-Ports
Hier sind einige Vorteile virtueller COM-Ports:
- Entwicklung und Test: Ideal für Entwickler, die serielle Kommunikation zwischen Geräten simulieren müssen.
- Integration alter Geräte: Ermöglicht die Nutzung alter Software auf moderner Hardware ohne physische serielle Schnittstellen.
- Netzwerkkommunikation: Erlaubt die Übertragung serieller Daten über TCP/IP-Netzwerke.
Verwaltung virtueller COM-Ports

Virtueller COM-Port Manager
Über das Menü Virtueller COM-Port Manager lassen sich die virtuellen COM-Ports verwalten.
- Paar hinzufügen: Erstellt ein neues Paar virtueller COM-Ports.
- Alle Paare entfernen: Entfernt alle vorhandenen virtuellen COM-Ports.
- Alle Paare deaktivieren und aktivieren: (De-)aktiviert alle Ports. Die Ports bleiben installiert, sind aber nicht verfügbar.
Jedes Port-Paar kann konfiguriert werden, indem die logische Signalverbindung über die Schaltfläche Ändern angepasst wird.
Konfiguration virtueller COM-Ports
So sieht das Konfigurationsmenü für virtuelle COM-Ports aus:

Virtuelle COM-Port-Konfiguration
In diesem Bildschirm kann jede COM-Port-Nummer geändert werden (z. B. COM10 in COM21), sofern diese vom Betriebssystem erlaubt und nicht bereits belegt ist. Siehe offizielle Microsoft-Dokumentation.
Auch das Verhalten der Signale kann konfiguriert werden.
Die Standardkonfiguration bildet ein klassisches Nullmodem ab: Rote Signale (DTR, RTS) sind Ausgänge, grüne (DSR, DCD, CTS, RI) sind Eingänge.
Eingangssignale können nur einem Ausgang zugewiesen werden, Ausgänge können mehrere Eingänge speisen.
Eingänge lassen sich invertieren, indem man doppelt auf das Feld klickt. Ein "!" zeigt an, dass das Signal logisch negiert wird.
TX- und RX-Leitungen sind immer gekreuzt und nicht änderbar.
Weitere Informationen zu den COM-Signalen:
In einer Nullmodem-Konfiguration ist DTR oft mit DCD verbunden, um eine Trägererkennung zu simulieren.
RTS/CTS – Request To Send / Clear To Send
Dieses Signalpaar regelt den Hardware-Fluss:
- RTS: Wird vom DTE gesendet, um Sendeerlaubnis zu erhalten.
- CTS: Wird vom DCE gesendet, um die Übertragung zuzulassen.
Dieses Signal zeigt an: "Ja, eine echte Verbindung wurde erkannt."
Bei Nullmodem-Verbindungen oft mit DTR verbunden, um den Träger zu simulieren.
Spiegelt DTR wider und bestätigt, dass das Kommunikationsgerät aktiv ist.
Zeigt an, dass das zugehörige Telefon klingelt. Bei realen Modems über die Telefonleitung geschaltet, bei Nullmodem oft unbelegt.
Für Standardtests wird empfohlen, die Signalzuweisungen nicht zu ändern, es sei denn, dies ist unbedingt erforderlich und technisch verstanden.